Herrschaft des Nationalsozialismus (NS)

Der Gelbe Salon, das Arbeitszimmer des Bundeskanzlers vor der Zerstörung 1944
Der Gelbe Salon, das Arbeitszimmer des Bundeskanzlers vor der Zerstörung 1944. Foto BPD

Nach dem sogenannten Anschluss drängten die Besatzer die Bedeutung des Hauses am Ballhausplatz bewusst zurück, der "Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" Josef Bürckel (1895–1944) wählte das Parlamentsgebäude als Amtssitz. So war es bis Juli 1940, als der bestellte Gauleiter Baldur von Schirach (1907–1974) das Bundeskanzleramt bezog.

Am 10. September 1944 wurde das Bundeskanzleramt bei einem Bombardement schwer beschädigt und der rechte Flügel des Hauses fast völlig zerstört.

Die Bombenschäden des Bundeskanzleramtes
Die massiven Bombenschäden des Bundeskanzleramts von der Schauflergasse aus gesehen Foto Verein für Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Mit der Unabhängigkeitserklärung der Provisorischen Staatsregierung vom 27. April 1945 begann für das Haus am Ballhausplatz eine neue Ära. Kurz nach den letzten Kämpfen des Zweiten Weltkrieges wurde am Tor des schwer beschädigten Gebäudes ein kleiner, handgeschriebener Zettel angebracht, wonach sich alle früheren Beamten zur Wiederaufnahme des Dienstes melden sollten.