"Global Gateway": EU und USA verstärken Zusammenarbeit für "grüne" Energie in Afrika

EU und USA unterzeichnen Vereinbarung in Washington – Ziel: Ausbau der Erzeugung von und Verbesserung des Zugangs zu nachhaltiger Energie in Afrika

Strommasten

Die EU und die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) haben am 14. Oktober 2022 vereinbart, ihre Kooperation im Rahmen der EU-Initiative "Global Gateway" zu verstärken, um nachhaltige Energie in Subsahara-Afrika zu fördern. Auf diesem Weg sollen das Potenzial auf dem afrikanischen Kontinent im Bereich der Erzeugung von erneuerbarer Energie besser erschlossen und der lokale Zugang zu erschwinglicher "grüner" Energie verbessert werden. Vor diesem Hintergrund unterzeichneten die Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen, und die Direktorin der "United States Agency for International Development" (USAID), Samantha Power, in Washington, USA, eine neue Vereinbarung über eine engere Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA, die eine gemeinsame Förderung von Projekten, wie einen Masterplan für das afrikanische kontinentale Stromnetz, beinhaltet.

Kommissarin Jutta Urpilainen: "Gemeinsam können wir Energiearmut in Subsahara-Afrika noch effizienter bekämpfen"

Die Kommissarin für internationale Partnerschaften, Jutta Urpilainen‚ erklärte dazu: "Im Rahmen von 'Global Gateway' intensivieren wir unsere Zusammenarbeit mit der US-Administration, um die strategische Autonomie unserer afrikanischen Partner aufzubauen, indem wir unter anderem mehr Möglichkeiten eröffnen, erschwingliche, zuverlässige und nachhaltige Energie zu gewährleisten. Gemeinsam können wir noch mehr Schulen und Gesundheitszentren elektrifizieren und die Ungleichheiten im Zusammenhang mit Energiearmut in Subsahara-Afrika noch effizienter bekämpfen."

Ausbau und Zugang zu nachhaltiger Energie in Afrika im Fokus

Nach Angaben der Kommission zielt die engere Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA darauf ab, eine gerechte und "grüne" Energiewende zu unterstützen, die Energiearmut zu verringern und den Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und moderner Energie für die Bevölkerung in Subsahara-Afrika zu verbessern. Dabei sollen die jeweiligen Stärken, Fachkenntnisse und Ressourcen eingebracht werden, um eine größere Wirkung bei der Verbesserung der Verfügbarkeit von und des Zugangs zu nachhaltiger Energie in Afrika im Rahmen der Armutsbekämpfung, der Förderung eines inklusiven und nachhaltigen Wirtschaftswachstums und der Eindämmung des Klimawandels zu erzielen.

Die Bemühungen der EU und der USA zur Unterstützung von Projekten in Subsahara-Afrika auf regionaler und nationaler Ebene sollen folgende Bereiche umfassen:

  • Kleinmaßstäbliche und netzunabhängige Stromerzeugung, um den Zugang zu erneuerbarer Energie zu verbessern, einschließlich der Elektrifizierung von Gesundheitseinrichtungen und Schulen, von Unternehmen, die von Frauen und jungen Menschen geführt werden, sowie von Haushalten im ländlichen Raum;
  • Energiespeicherung, Energieeffizienz und Ausbau der Übertragungsleitungen;
  • Stärkung der Rolle von Frauen im Stromsektor;
  • Politikdialog und Regulierungsreformen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und institutionelle Investitionen zur Mobilisierung neuer Kapitalquellen und zur Förderung von Investitionen;
  • Wissensaustausch zur Maximierung der gegenseitigen technischen Hilfe und der Fortschritte bei Reformen und Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau;
  • Spezifische Vorzeigeprojekte zur weiteren Mobilisierung öffentlicher Mittel und zur Mobilisierung von Investitionen des Privatsektors.

Hintergrund: Unterstützung für den "grünen" Wandel in Afrika

Nach Angaben der Europäischen Kommission haben fast 2 von 3 Menschen in Subsahara-Afrika keinen Zugang zu Elektrizität. Dies bedeutet für rund 600 Millionen Menschen Einschränkungen in der Verfügbarkeit hochwertiger Gesundheitsversorgung, beim Zugang zu Bildung und wirtschaftlichen Möglichkeiten. 

Die EU unterstützt den afrikanischen Kontinent im Rahmen von "Global Gateway" mit ihrer Afrika-EU-Initiative für "grüne" Energie, die darauf abzielt, den Ausbau der Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen voranzutreiben, den Zugang zu erschwinglicher und zuverlässiger Energie sicherzustellen, Energieeffizienz zu fördern und Marktintegration sowie Sektorreformen zu fördern. Des Weiteren unterstützt die EU das Ziel Afrikas, bis zum Jahr 2030 die Kapazität zur Erzeugung von Energie aus erneuerbaren Quellen auf dem Kontinent um mindestens 300.000 Megawatt zu erhöhen.

Die erste Vereinbarung zwischen der EU und den USA über eine Zusammenarbeit in Bezug auf die Verfügbarkeit von Energie und den Zugang zu Energie in Subsahara-Afrika war bereits 2015 unterzeichnet worden. Die von USAID koordinierte präsidentielle Initiative "Power Africa" zielt darauf ab, Partnerschaften zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor zu mobilisieren, um den Zugang zu Strom in Subsahara-Afrika zu verdoppeln: Bis 2030 sollen mindestens 300.000 Megawatt neue, sauberere Stromerzeugungskapazitäten, 60 Millionen Stromanschlüsse und 5.000 Kilometer neue Übertragungsleitungen geschaffen werden.

Des Weiteren arbeiten die EU und die USA im Rahmen der G7-Partnerschaft (G7: Gruppe der 7 führenden Wirtschaftsnationen) für globale Infrastruktur und Investitionen (kurz: PGII) zusammen, dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt der G7 zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten in Entwicklungsländern.

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