Integrationsministerin Raab: Offensive gegen Antisemitismus im Kontext von Integration

Neues Handbuch und Online-Seminare für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren bieten Hilfestellungen im Umgang mit Antisemitismus

Integrationsministerin Susanne Raab intensiviert den Kampf gegen Antisemitismus im Kontext von Integration. Das Handbuch "Grundlagenwissen über Antisemitismus im Kontext von Migration und Integration" liefert Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wie Lehrpersonal, Deutschtrainerinnen und Deutschtrainern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Ämtern und Behörden konkrete Hilfestellungen und Handlungsoptionen im Fall von Antisemitismus. Es enthält auch eine Darstellung der historischen Entwicklung, einen Überblick über die verschiedenen Ausprägungen des Antisemitismus sowie eine Erklärung der gesetzlichen Situation in Österreich. Das gemeinsam mit Raimund Fastenbauer und Professor Michael Wolffsohn entwickelte Handbuch steht seit Kurzem auf der Website des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zum Download bereit.

Parallel dazu starten im Auftrag der Integrationsministerin der ÖIF in Zusammenarbeit mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) Ende Februar halbtägige Seminare zum Thema Antisemitismus. In diesen Seminaren werden Umgang und Vorbeugung von antisemitischen Haltungen und Vorurteilen in Schulen, Deutschkursen oder Beratungssituationen gelehrt. Die ersten Kurse beginnen ab 23. Februar und finden online statt, die Anmeldung dafür ist ab Montag möglich.

Geplant ist auch eine verpflichtende Einheit für Flüchtlinge im Rahmen der Werte- und Orientierungskurse des ÖIF, die vertiefend über Antisemitismus aufklärt. In diesem Modul sollen sich Flüchtlinge mit antisemitischen Vorurteilen auseinandersetzen. Derzeit läuft die Detailplanung für den Ausbau der Werte- und Orientierungskurse.

Integrationsministerin Susanne Raab: "Wir dürfen Antisemitismus nicht tolerieren, egal aus welcher Richtung er kommt. Als Integrations- und Kultusministerin ist es mir ein großes Anliegen, dass Antisemitismus als dringliches Problem betrachtet wird. Mit dem neuen Handbuch und den Seminaren für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wollen wir daher über Antisemitismus aufklären und konkrete Hilfestellungen und Handlungsoptionen geben, wie mit Antisemitismus umgegangen, und ihm entgegengewirkt werden kann."

Benjamin Nägele, Generalsekretär der IKG Wien: "Die von der IKG und dem ÖIF entwickelten neuen Kurse sollen sensibilisieren, Impulse setzen und jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer das Werkzeug in die Hand geben, sich im Alltag und der täglichen Arbeit als Vorbilder, Mentoren und Mentorinnen oder Influencern im Kampf gegen Antisemitismus und Diskriminierung zu engagieren und für Toleranz und unsere demokratischen Grundwerte einzutreten."

Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler begrüßt die Ankündigung ihrer Kollegin Susanne Raab: "Der Antisemitismus in Österreich und Europa stieg in den letzten Jahren stark an. Der Kampf gegen Antisemitismus im Integrationsbereich ist eine wesentliche Säule unserer ganzheitlichen nationalen Strategie. Denn neben autochthonen Formen von Antisemitismus gibt es auch den importierten. Das beste Mittel gegen Antisemitismus ist und bleibt Bildung. Ich bin sehr froh und dankbar, dass Bundesministerin Susanne Raab im Integrationsbereich mit diesem Handbuch aktive Aufklärungsarbeit leistet und einen wichtigen Schritt in der Umsetzung unserer Strategie setzt. Denn nur gemeinsam können wir unserer Vision näherkommen: Einer Gesellschaft, frei von Antisemitismus."