Europa-Staatspreis 2022

Herausragende Projekte und Initiativen vor den Vorhang holen: Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen hat Europaministerin Karoline Edtstadler am 14. Juni 2022 den diesjährigen Europa-Staatspreis verliehen. Aus insgesamt 143 Einreichungen erhielten die besten Projekte in 5 verschiedenen Kategorien – "Europa in der Schule", "Europa in der Gemeinde", "Kunst und Kultur", "Innovation und Digitalisierung" sowie "Zukunft Europas" – den begehrten Preis.

Europa-Staatspreis 2022

Kategorie "Europa in der Schule":

Projekt "Podcast2go – Unterwegs mit dem Europahaus Graz" (Europahaus Graz)
Eine Podcast-Serie zu EU-Themen vermittelte den Mehrwert der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. Durch das innovative und unterhaltsame "Infotainment"-Format spricht "Podcast2go" in erster Linie eine jugendliche Zielgruppe, vor allem Schülerinnen und Schüler aus der Steiermark, an.

Projekt "Podcast2go – Unterwegs mit dem Europahaus Graz"

Kategorie "Europa in der Gemeinde":

Projekt "Europa, meine Heimat und ich" (Jugendzentrum Ausseerland)
Ziel des 2021 gestarteten Projekts war es, Europa für Jugendliche und Kulturinteressierte aus der Region erfahrbar und begreifbar zu machen, und zwar mit unterschiedlichen Aktivitäten: einer interaktiven Informationsveranstaltung, einem kreativen Fotoprojekt, Workshops zu Fragen der europäischen Identität oder Inputs für die Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024.

Kategorie "Kunst und Kultur":

Projekt "Accademia Vicino Accumoli" (Universität für Weiterbildung Krems, Department für Bauen und Umwelt)
Auf Initiative und unter der Leitung der Universität für Weiterbildung Krems widmeten sich 8 europäische Universitäten und Forschungseinrichtungen den Fragen des Wiederaufbaus der 2016/2017 von einer Erdbeben-Serie erschütterten Stadt Accumoli in Mittelitalien. Die "Accademia Vicino Accumoli" lädt junge Musikerinnen und Musiker seit 2021 jährlich im Sommer zu einer internationalen Orchesterakademie ein und setzt so ein Zeichen für regionale Kulturarbeit, europäisches Zusammenwirken und grenzüberschreitende Solidarität.

Projekt "Accademia Vicino Accumoli"

Kategorie "Innovation und Digitalisierung":

Projekt thinkers.ai – Europäische Suchmaschinentechnologie (Isabell Claus)
thinkers.ai basiert auf künstlicher Intelligenz und ist aktuell die einzige technologisch unabhängige Suchmaschine in Europa: Sie ist nicht wie andere Suchmaschinen von der Webdaten-Bereitstellung durch internationale Konzerne abhängig, sondern indexiert das Web selbst. Mit dem Projekt werden Schlüsselfragen der digitalen Souveränität und technologischen Autonomie der EU angesprochen – und in der Praxis umgesetzt.

Projekt "thinkers.ai – Europäische Suchmaschinentechnologie"

Kategorie "Zukunft Europas":

Projekt "25-Prozent-Projekt – Junge Stimmen für die EU-Zukunftskonferenz" (Bundesjugendvertretung)
Junge Menschen zwischen 15 und 35 Jahren machen 25 Prozent der europäischen Bevölkerung aus. Ihr Anteil an (politischen) Entscheidungsprozessen ist hingegen häufig deutlich geringer. Das Projekt verschaffte jungen Menschen im Rahmen der EU-Zukunftskonferenz Gehör und Mitbestimmungsmöglichkeiten. Zu diesem Zweck fanden in Österreich 10 Veranstaltungen auf lokaler Ebene statt, bei denen insgesamt 968 Ideen zur Zukunft Europas erarbeitet und im Februar 2022 bei einer digitalen Zukunftskonferenz an europäische Entscheidungsträgerinnen und -träger übergeben wurden.

Projekt "25-Prozent-Projekt – Junge Stimmen für die EU-Zukunftskonferenz"

Eingereicht werden konnten Initiativen, Projekte, Publikationen beziehungsweise Medienprodukte, die zur Erreichung der gemeinsamen Ziele der europäischen Integration, zur Diskussion über europäische Themen im Rahmen der "Konferenz zur Zukunft Europas", zur Verständigung in Europa und zur Stärkung des Europabewusstseins in Österreich beigetragen haben.

Interessentinnen und Interessenten konnten selbst Projekte einreichen; Initiativen mit EU-Bezug konnten aber auch von Dritten nominiert werden. Ausgezeichnet wurden Trägerinnen und Träger zivilgesellschaftlicher Projekte und Initiativen auf lokaler oder europäischer Ebene sowie Autorinnen und Autoren von Publikationen oder Medienprodukten (Print, Internet, TV, Radio).

Konferenz zur Zukunft Europas

Der Europa-Staatspreis 2022 war mit insgesamt 20.000 Euro dotiert; das Preisgeld teilte sich auf die 5 Preis-Kategorien gleichmäßig auf.

143 Projekte wurden nach dem 29. April 2022 (Ende der Einreichfrist) bei der zuständigen Fachabteilung des Bundeskanzleramtes einer Vorauswahl unterzogen. Die besten 10 Projekte wurden anschließend an die hochkarätige Fachjury zur Auswahl der Preisträgerin beziehungsweise des Preisträgers in der jeweiligen Kategorie weitergeleitet.

Entscheidende Kriterien für die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger waren insbesondere die Wirksamkeit des Projekts mit Blick auf das Erreichen neuer Zielgruppen, die Nachhaltigkeit und Kreativität sowie die Frage, wie sehr das Projekt dazu beigetragen hat, weitere Personen zur Auseinandersetzung mit der Europäischen Union und eigenständigem Engagement für Europa zu bewegen (Multiplikatorinnen- beziehungsweise Multiplikatoreneffekt). Die Punkte der Fachjury wurden gesammelt und zusammengezählt, woraus sich die 3 Finalisten pro Preis-Kategorie herauskristallisiert haben.

Per Punktebewertung hat die Fachjury die jeweils 3 besten Projekte pro Kategorie als Finalisten für den Europa-Staatspreis 2022 ermittelt:

Kategorie "Europa in der Schule":

  • Projekt "KreativCHALLENGE – DEINE IDEEN FÜR UNSER EUROPA" (Bildungsdirektion Wien, Europa Büro)
  • Projekt "Podcast2go – Unterwegs mit dem Europahaus Graz" (Europahaus Graz)
  • Projekt "to be continued" (Frauke Kühn, literatur:vorarlberg netzwerk, und Gabriela Hampson, W*ORT Lustenau)

Kategorie "Europa in der Gemeinde":

  • Projekt "Europa in Pfaffstätten spürbar machen" (Gemeinderat Rainer Anhammer)
  • Projekt "Europa, meine Heimat und ich" (Jugendzentrum Ausseerland)
  • Projekt "Mitmischen und Aufmischen im Dorf" (Anita Moser, Salzburger Bildungswerk, in Kooperation mit Akzente Salzburg)

Kategorie "Kunst und Kultur":

  • Projekt "Accademia Vicino Accumoli" (Universität für Weiterbildung Krems, Department für Bauen und Umwelt)
  • Projekt "Feral Labs Network" (Schmiede Hallein)
  • Projekt #EUROPAkino (Daniel Gerer)

Kategorie "Innovation und Digitalisierung":

  • Projekt "FlashPhos" (Alfred Edlinger, MITechnology)
  • Projekt thinkers.ai – Europäische Suchmaschinentechnologie (Isabell Claus)
  • Projekt #EUROPAgegenCovid19 (Nana Walzer)

Kategorie "Zukunft Europas":

  • Projekt "Bridges for Birth" (Initiative Healthacross, Landesgesundheitsagentur NÖ)
  • Projekt "Europa im Gespräch – Auf EU-Zukunftstour durch Österreich" (EUROPE DIRECT-Zentren in Zusammenarbeit mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich und der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik)
  • Projekt "25-Prozent-Projekt – Junge Stimmen für die EU-Zukunftskonferenz" (Bundesjugendvertretung)

Die Bewertung der eingereichten Beiträge für den diesjährigen Europa-Staatspreis erfolgte durch die folgenden Mitglieder der Fachjury 2022:

Kategorie "Europa in der Schule":

  • Wolfgang Böhm, Journalist Die Presse
  • Marie-Theres Gamauf, Präsidentin Erasmus Student Network Austria
  • Valentina Gutkas, Bürger-Repräsentantin der EU-Zukunftskonferenz
  • Otmar Lahodynsky, freier Journalist und Ehrenpräsident der Association of European Journalists
  • Susanna Öllinger, Bundesschulsprecherin

Kategorie "Europa in der Gemeinde":

  • Hans Braun, Chefredakteur Magazin Kommunal
  • Barbara Habicher, Herausgeberin Magazin public
  • Fabio Halb, Bürgermeister Gemeinde Mühlgraben
  • Alfred Riedl, Präsident des Gemeindebundes
  • Nicole Zehetner-Grasl, Bürgermeisterin Gemeinde Hofkirchen im Traunkreis

Kategorie "Kunst und Kultur":

  • Marcus Füreder aka Parov Stelar
  • Lilli Hollein, Generaldirektorin Museum für angewandte Kunst
  • Dietmar Kerschbaum, Direktor Brucknerhaus Linz
  • Ulrike Sych, Rektorin Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
  • Hans-Peter Wipplinger, Direktor Leopold-Museum

Kategorie "Innovation und Digitalisierung":

  • Marie-Helene Ametsreiter, General Partner Speedinvest GmbH
  • Sabine Herlitschka, CEO Infineon Technologies Austria AG
  • Marcus Ihlenfeld, Co-Founder & Advisory Board Member woom GmbH
  • Dejan Jovicevic, Co-Founder & CEO Brutkasten
  • Nina Wöss, Co-Founder & COO female founders E.V.

Kategorie "Zukunft Europas":

  • Florence Gaub, Deputy Director European Union Institute for Security Studies
  • Nikolaus Marschik, Ständiger Vertreter Österreichs bei der EU
  • Ursula Plassnik, Bundesministerin a.D.
  • Christoph Schiltz, Journalist DIE WELT
  • Feri Thierry, Generalsekretär des Europäischen Forums Alpbach

Mit dem Europa-Staatspreis wird das außerordentliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern sowie Organisationen und Institutionen zur Förderung des europäischen Bewusstseins und Europaverständnisses in Österreich ausgezeichnet. Der Europa-Staatspreis möchte Personen und Projekte vor den Vorhang holen, die zu einer offenen Auseinandersetzung über das gemeinsame Europa anregen, und ist eine wichtige Anerkennung für die vielen Initiativen, die zum Verständnis der EU in Österreich und zum Zusammenhalt in Europa beitragen.

Der Europa-Staatspreis war 2015 von der Bundesregierung anlässlich der 20-jährigen Mitgliedschaft Österreichs in der Europäischen Union geschaffen worden und wurde 2022 zum sechsten Mal vergeben.