Europaministerin Edtstadler: Möchten Bosnien-Herzegowina in der EU-Familie sehen

Treffen mit bosnischen Regierungsmitgliedern in Sarajevo – "Land muss weiter seinen Reformwillen zeigen"

"Österreich unterstützt weiterhin den Annäherungsprozess von Bosnien-Herzegowina an die Europäische Union, denn wir dürfen die Menschen in der Region nicht verlieren. Wir haben auf EU-Ebene eine positive Dynamik, die wir nützen müssen. Es gibt kein Schnellverfahren, um EU-Mitglied zu werden, daher ist es notwendig, dass Bosnien-Herzegowina auch weiterhin Reformwillen zeigt und die notwendigen Kriterien erfüllt", betonte Europaministerin Karoline Edtstadler nach ihren Gesprächen mit dem bosnischen Vize-Außenminister Josip Brkić sowie dem Vizepremier und Wirtschafts- und Außenhandelsminister Staša Košarac in Sarajevo. "Wir möchten Bosnien-Herzegowina in der EU-Familie sehen und treten für eine graduelle Integration ein, etwa durch die Teilnahme an informellen Treffen, finanzielle Anreize bei Reformen und die Teilhabe an konkreten Politikfeldern, vom Binnenmarkt über Energie zur Wissenschaft. Die Annäherung an die Union ist geopolitisch notwendig", hielt Edtstadler bei einer Pressekonferenz fest.

Potenzial ausbauen und Zusammenarbeit verstärken

"Die Entwicklungen in der Republik Srpska werfen durchaus einen Schatten auf die Fortschritte. Die Territorialität des Staates Bosnien-Herzegowina und die Achtung der Grund- und Freiheitsrechte müssen gewahrt sein", erläuterte die Bundesministerin. "Hervorheben möchte ich die engen historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verbindungen zwischen unseren beiden Ländern. Dieses Potenzial ist auszubauen und die Zusammenarbeit zu verstärken", so Karoline Edtstadler.

Bereits am Tag davor traf die Europaministerin eine Vertreterin und einen Vertreter des dreiköpfigen Staatspräsidiums, Željka Cvijanović und Denis Bećirović. Zudem gab es ein Gespräch mit dem bosnischen Justizminister Davor Bunoza. Dabei stand ebenso die EU-Erweiterungsperspektive für Bosnien-Herzegowina im Mittelpunkt. Anlässlich der vom österreichischen Künstler Josef Fürpaß kuratierten Ausstellung "Struggle & Contemplation" nahm Edtstadler an der Eröffnung teil. Den Abschluss ihrer Reise bildete ein Treffen mit der Bürgermeisterin von Sarajevo, Benjamina Karić.